Standard

Die inhomogenste Windhundrasse: Der Barsoi 

( illustrierter Rassestandard )

Leider mußte ich auf dieser Seite zu Anfang viel Text verwenden, doch wenn Sie etwas Geduld aufbringen und sich hindurchlesen, kommen Sie auf die erklärenden Bilder. ( Natürlich können Sie auch gleich runterscrollen.)

Der allgemein gültige Rassestandard kann beim DWZRV und beim VDH eingesehen werden, oder hier: DWZRV-Rassestandard. Hier einige Erläuterungen dazu, denn trotz der guten Beschreibungen sucht man sehr lange und sehr mühsam nach Winkelangaben und andere sichtbar gemachte Eigenschaften, die es einem ermöglichen, einen Barsoi zu beurteilen. Dem heutigen Rassestandard habe ich zum Vergleich den ersten Standard vom "Deutschen Windhundclub", dem Vorläufer des DWZRV und den des FI - Standard um 1900 hizugefügt. An vielen kleinen Details kann man erkennen, wie sich schleichend das Aussehen der Barsois ändert. Auch der heute gültige spiegelt schon nicht mehr das aktuelle Erscheinungsbild des Barsois auf den Zuchtschauen wider.

Wenn man Barsois züchten will, dann muß man die Rasse kennen, sofern man das überhaupt schafft. Denn es gibt keine andere Windhundrasse, die so inhomogen ist und doch alle "Formen", die sie hervorgebracht hat, dem "Standard" entsprechen! Warum das so ist? Schauen Sie sich einmal die Weiten Russlands an: Die einzelnen Großfürsten lebten Tagesreisen und weiter von einander entfernt. Nicht immer waren sie miteinander befreundet, doch deren aller Privileg war die Jagd. Und so ist es nicht verwunderlich, dass jeder Kennel, zwar nach neu entwickeltem Standard, aber dennoch seine ureigene Form des Barsoi entwickelte - auch wir Menschen haben uns trotz gleichem Ausgangspunkt zu unterschiedlichen Ethnien ausgeprägt, selbst im Kleinen kann man es erkennen: es gibt Familien, da werden "Stupsnasen" dominant vererbt und bei anderen "lange Nasen" oder "hohe Stiernen" oder andere körperlichen und geistigen Merkmale, und man erkennt sofort die Zugehörigkeit zu der einen oder anderen Familie. Aber um wieder auf unsere Barsois zurück zu kommen: Auch wenn man noch vor gar nicht so langer Zeit hier im Westen der Meinung war, schwarze, schwarz-weiße Barsois, "black and Tan" und Trikolore seinen keine reinrassigen Barsois, sondern dort sei der "Krimwindhund" zur Blutauffrischung mit eingekreuzt worden, so sollte man wissen, daß es in Russland einen Großfürsten gab, der eine Barsoimeute hatte, die ausschließlich aus "black and tan" bestand ( siehe unten.) ! Auch haben die Salukis oder Saluki-ähnlichen Windhunde alle Farben, einschließlich gestromt, in die Farbpalette des aus u. a. aus ihnen mitentstandenen Barsois eingebracht! Diese Einstellung beruht auf den ausgearbeiteten Standard von den vor der Revolution geflohenen russischen Grafen A. Boldareff, Dimitri und Boris Scheremetjeff, den diese auf Geheiss des UICL ( Union Internationale des Clubs de Léviers ) im November 1923erstellten und in dem sie nur die Farben der von ihnen gezüchteten Barsois als die "echten" Vertreter der Rasse zuließen!

Wie entstanden unsere unterschiedlichen Windhundrassen, einschließlich des Barsois:

 

 

( Perchino-, Bibikov-, Boldarev-, Gejerov-, Ozerov-, Sumarokov- u. Tchelitchev-Typ )

Es ist zwar kaum zu glauben und wird auch immer wieder gerne bestritten, doch genetisch ist nachgewiesen, dass in den Barsoi immer wieder Wolf mit eingekreuzt wurde, um die Schärfe zu erhalten. Aus den zwei "alten Typen" entstanden dann die vielen unterschiedlichen und doch dem Standard entsprechenden Barsoitypen der einzelnen großen russischen Kennel, wie unten auf der Seite beschrieben.

 

Die "Kleinen Wölfe Indiens und Arabiens":

Es scheint sie noch zu geben! Sie werden Canis simensis genannt und gliedern sich in 2 Subgruppen: Canis simebsis simensis und Canis simensis citernii.

Was wissen wir heute noch über die Entstehung der Rasse "Barsoi"?

Im 13. und 14. Jahrhundert kamen mit den Tararen Salukis oder zumindest salukiähnliche Windhunde nach Russland. Um diese an das rauhere Klima Russlands anzupassen, kreuzte man sie mit den Laikas aus dem Norden. Auch wurde der Kurlandwindhund aus Nordrussland mit den Psovijwindhunden, die ebenfalls von den Windhunden der Tataren abstammten, gekreuzt. All diese neu entstandenen Kreuzungen prägten die Gestalt und die Eigenschaften der russischen Windhunde, die die Vorfahren der russischen Barsois bildeten. Als die russischen Fürsten sich um 1480 endlich von der Tatarenherrschaft befreien konnten, übernahmen sie jedoch deren Leidenschaft der Hetzjagt mit Windhunden.  

Bis zum Jahr 1860 gab es in Rußland zwei Haupttypen des russischen Windhundes, nämlich den Tpy, der "Gustopsovaya" genannt wurde und den "Psovaya". Der Gustopsovaya war vornehmlich in nördlichen und bewaldeten Gebieten zu Hause, während der Psovaya auf die südlicheren Gebiete verteilt war, wo die Beute lange in Sichtweite blieb. Entsprechend ihres Einsatzgebietes war der Gustopsovaya ein "Sprinter" und der Psovaya ein "Langstreckenläufer".

Wie unterscheiden sie sich im Exterieur: der Gustopsovaya war ein robuster, mächtiger Hund mit etwa 85 cm Stockmaß und er hatte ein ungewöhnlich dickes, langes Haar, dessen Farbe immer hell war, von Reinweiß beginnend. Er hatte ein gut entwickeltes Skelett mit breiten Lenden, gut bemuskelter Schulter, Rückenpartie und starker Hinterhand. Entsprechend seiner Größe war sein Kopf breit mit festem, geradem, langem Fang. Seine Augen waren schwarz, groß und etwas vorstehend, die Ohren klein und dreieckig. Diese wurden in der Erregung aufgerichtet, in Ruhe jedoch scherenartig zurückgefaltet. Der Hals war eher kurz und der Kopf wurde horizontal getragen.

Der Psovaya Borzaya war ein leichter gebauter Hund und entsprechend kleiner. Er hatte weniger dickes, langes Fell und war zumeist dunkel gefärbt, von schwarz angefangen. Sein Kopf war schmal mit einem recht dünnen, langen, spitzen Fang. Die Farbe der Augen war haselnußbraun. Auch er besaß kleine Ohren, die in der Erregung aufgestellt wurden, sonst jedoch hingen die Spitzen nach vorn oder zur Seite. Sein Hals war überwölbt , dadurch wurde sein Kopf mit dem Fang leicht nach unten gerichtet.

Nach 1860 wurden die Hunde von Einzelpersonen gehalten und damit gegann ein Durchmischen der zwei Rasseschläge. 1873 wurde die "Kaiserliche Gesellschaft zur Vermehrung nützlicher, zur Ausrottung schädlicher Tiere und zur Förderung regelgerechter (organisierter ) Jagd" (общество размножения охоты и дичи и организованной охоты ) gegründet, um das Aussterben der russischen Windhunde zu verhindern und die Zucht neu zu beleben. Unter anderem führte sie 1874 ihre erste Zuchtschau nach englischem Vorbild durch. Hier sah man das ganze Ausmaß der Durchmischung der beiden Rassen. Fortan gab es viele Debatten über die Angleichung beider Rassen unter den Züchtern und Jägern, die bevorzugt die Mitglieder bildeten, welche damit endeten, dass ein allgemeiner "Rassestandard" entwickelt und nunmehr auch einheitlich der Name "Psovaya borzaya" verwand wurde. Mit den verbliebenen Hunden, die den zwei "alten" Typen entsprachen, somit nicht wieder neu mit anderen Windhundrassen gekreuzt waren, wurde jetzt nach diesem Standard gezüchtet.

Zwar züchteten die Jäger entsprechend mit den alten zwei Rassen, doch jeder züchtete auch nach eigenem Geschmack Details, und so entstanden  ( mindestens ) 7 verschiedene Typen des Barsoi, die alle dem Standard entsprachen und unten ausführlich beschrieben werden. Wie darf man das interpretieren: In Perchino züchtete man zwei unterschiedliche Linien, bestehend aus den beiden "alten" Typen, die anderen großen Kennel durchmischten die zwei alten rassen und züchteten innerhalb des bestehenden Standards ihre eigenen, unverwechselbaren Typen.

Wir wiederum kippen/ten alles wieder zusammen und versuchen, wieder einen "Einheitstypen" zu bekommen, also die Rassenvielfalt zu homogenisieren. Ich persönlich finde es sehr schade, dass die verschiedenen Typen ( bis 1917 ) durch unsere Zucht weitgehens verloren gehen und sich vereinheitlichen, einfach schon, weil diese großen Kennel der Zaren und Fürsten fehlen, die alle ihre eigenen Formen hervorgebracht haben ohne Gefahr der Inzucht, da sie 100 Barsois und mehr ( z. B.: der normale Besatz von Perchino bestand zwischen 150 und 160 Barsois, die zur Jagd eingesetzt wurden, dazu kamen die Zuchthündinnen, Welpen und Junghunde und die "Alten" ) umfassten und sie ausschließlich für die Jagd züchteten und nicht für denn "Salon"! Heute wird bei uns z. B. auf den "Barsoi-Jahresausstellungen" der Barsoi mit dem "schönsten Kopf" gewählt, solche Aktionen sind für den Erhalt der typischen Rassevielfalt kontraproduktiv.

Aber, wie unterscheiden sich alle diese Hunde? Zum Beispiel in ihrem Jagdeinsatzgebiet ( Jagd auf Hase, Fuchs, Hirsch und Wolf, manchmal auch Bär ), was einen Einfluß auf ihre Größe und ihr Gebäude nimmt. Im Pferdespringsport sagt man immer: Ponies haben tausend Beine! Genauso ist es auch bei den Hunden: Je kleiner, desto wendiger und schneller um die Ecken! Was heißt das hier: Wenn "Hasenjagd" angesagt ist, sind die feineren, kleineren Hunde von Vorteil, die dann auch einen längeren Hals haben sollten als die "Wolfsjäger", um auch da wendiger zu sein. Bei der "Wolfsjagd" sind es eher die schwereren, größeren Hunde, die aber nicht so schwer und groß sein dürfen, dass sie den Wolf nicht mehr fangen können! Deshalb auch die Größenrange: von - bis , und nur unter Umständen mal größer!  Interessant ist, dass die in der Jagd eingesetzten Barsois alle gar nicht sehr groß waren. Die Perchino-Barsois waren im Schnitt 78 cm, die Bodarevs ca 76 cm, die Samarokov hatten 76 - 78 cm und die Ozerovs ebenfalls 78 cm im Stockmaß,  Gejerov - und Bivikov- Barsois waren im Durchschnitt 74 cm groß, einzig die Tschelitchero- Hunde maßen bis 83 cm! Auch das Fell sollte "jagdtauglich" sein: Fellmonster bleiben in den Dornen und im Gestüpp "hängen", oder sie verfilzen, doch am Schlimmsten ist für solche Hunde die Gefahr der Überhitzung! Das Fell sollte deshalb "seidig" sein, an Hals, Brust, Vorder- und Hinterbeinen lang. Warum ( nur ) dort? Wenn ein wehrhaftes Tier versucht, den Barsoi dort lebendsbedrohlich zu treffen, und genau da ist der Barsoi schwer verwundbar, beißt er ins Fell! Die Russen haben da schon die besten Erfahrungen gesammelt, und nur, weil einige Züchter und einige Käufer meinen: Je größer - je schöner, um so mehr Haare - um so besser -, sollten wir den ausgewogenen, bewerten Standard nicht ohne Grund verändern. Wer denn unbedingt einen übergroßen Hund oder ein Fellmonster für sein "ego" braucht, der sollte dann einen "Irish  Wolfhound" oder eine Dogge kaufen, oder auf "Afghanen"( die übrigens ursprünglich auch nicht über solch ein üppiges Fell verfügten ) und ggf Bobtails  zurückgreifen. Auch sollte der Barsoi immer einen tief angesetzten Hals haben, egal, ob Wolf- oder Hasenjäger! Auch das wird oft außer Acht gelassen und die Barsois werden auf Ausstellungen vorgeführt wie Afghanen und hingestellt wie Whippets, oft überwinkelt! Zu diesen Punkten habe ich auch einen sehr interessanten Artikel der internationalen Expertin für Rassefragen der Russischen Kynologischen Föderation, Stankt Pertersburg, Susanna Tumanyan, gefunden, der mir voll aus dem Herzen spricht! In einem Punkt bin ich nicht ganz ihrer Meinung: Zwar wurden die Barsois als verhasstes Zeichen der Großfürstenherrschaft nach deren Sturz verfolgt, doch die Jäger, die sie damals betreuten und mit ihnen jagten, haben sich die besten Hunde beiseite geschafft, eben, um sich durch sie mit Wild zu versorgen. Somit hat es immer eine solide "Schattenzucht" in der UdSSR gegeben mit privaten Kenneln, die später durch Hunde aus dem Westen mit "frischem Blut" von Hunden, die dem altrussischem Typ entstammten versorgt wurde. Einige der wichtigsten westlichen Hunde, die in die Zucht der russischen Barsois eingekreuzt wurden und dem Typ des russischen Jagdbarsois entsprachen, finden Sie unter Punkt "Barsoityp um 1900".  Auch sollte hier kurz die Fellfarbgebung der Barsois erwähnt werden, sie sind "Schecken", d. h.: Ihre Grundfarbe ist weiß. Neuerdings läßt der "Standard" auch einfarbige Hunde zu, und leider sieht man heute auch immer wieder Hunde, die die "Barsoi-typischen" Abzeichen nicht mehr tragen, also kein "weiß" mehr aufweisen, höchstens gehen z. B. die Beine oder Füße in "beige" über, was aber nicht korrekt ist, denn, und das ist nun mal so: Genetisch ist der Barsoi ein Schecke! Auch sollte auf die Pigmentierung von Nasenschwamm, Lippen und Augen geachtet werden. Die wird auch bei nicht hellen Hunden immer schlechter!

Ganz besonders gut ist die "Standardbeschreibung", die Frau Tumanyan gibt. Sie unterscheidet sich oft von den Entscheidungen vieler Schaurichter. Auch hierzu habe ich von dem berühmten Tariel Gabidzashvili und Natalia Grebetskaya viel lernen können. Und so bemühen wir uns, unsere Hunde auf dieser Grundlage zu züchten. Auf diesen Standard möchte ich später noch einmal ausführlich zurückkommen. Auch Herr Robert Kerler gibt eine sehr anschauliche Typenbeschreibung, die als im "Großen Windhunderbe" bekannt gewordenem Buch:  " Deutsches Kartell für Hundewesen" ( D.K.H. )  Band VI von 1931 und 1932 abgedruckt wurde.

Was sind jetzt Eigenschaften, die den einen Barsoi schneller machen als den anderen? Es gibt eine Untersuchung, in der 5 Jahre lang bei insgesamt 191 Barsois der Körperbau mit der Geschwindigkeit in Relation gesetzt wurde. Das Ergebnis wurde mit den Standards der FCI, des russischen und des amerikanischen Standards abgeglichen. Um es vorweg zunehmen: Der russische Standard ist am nächsten bei den Eigenschaften, die für "schnell" stehen.

Am wichtigsten für die Geschwindigkeit waren hier: Lange Lende, feste elastische Haut und hoch angesetzte Ohren, und am wichtigsten für die Beschleunigung: Kurzer Rücken, lange Lende.

Genau, wie bei uns Menschen, gibt es unter den Tieren auch "Rechts - und Linkshänder", selbst habe ich es bei Rennpferden und auch bei Windhunden, die "Bahn" laufen, beobachtet. Ihnen fällt das Kurvenlaufen anfangs schwer. Doch es ist, wie so vieles, eine Sache des Trainings.

Wie sehen die Standards bei den Größen der Barsois aus:

Der FCI-Standard sagt: Widerristhöhe: Wünschenswert für Rüden: 75 cm - 85 cm, für Hündinnen: 68 cm - 78 cm ( zuvor: 70 - 82 und Hündinnen ca 5 cm niedriger ). Der VDH sagt: Rüden: 75 cm - 85 cm und Hündinnen: 68 cm - 78 cm. Der DWZRV-Standard und auch der russische Standard gibt die gleichen Größenangaben an. 

Aber wenn wir uns auf den Zuchtschauen umsehen, dann sind die Standardendgrößen schon nur noch "klein" bis "mittelgroß"! Hunde, die unter 80 cm Stochmaß haben, finden bei den allermeisten Richtern gar keine Beachtung mehr, seien sie auch noch so schön. Das kann und darf nicht im Sinne der Zucht und Rasseerhaltung sein!  Wenn Junghündinnen schon 80 cm Stockmaß haben und dann auch noch "vorne" stehen, wo soll das noch hinführen? Man muß sich mal vorstellen, was aus deren Nachkommen noch alles werden kann - grausig! Edel sieht anders aus!

Auf die Größe der Barsois sollte ganz stark Acht gegeben werden. Nicht umsonst wird eine Größenrange angegeben, die oft durch den Satz ergänzt wird: Besondere Höhe wird im allgemeinen solange geschätzt, als sie nicht auf Kosten der Harmonie des Gesamtbildes geht und die Geschwindigkeit nicht beeinträchtigt. Das heißt im Klartext: Haltet Euch an die Größenangaben! Die gibt es ja nicht von Ungefähr: Je größer ein Tier gezüchtet wird, desto schwerer ist eine ausreichende Versorgung der Körperorgane gewährleistet. Das Herz wächst nicht entsprechend der Körpergröße mit und viele andere Organe auch nicht. Somit geht es nicht nur um Harmonie und Geschwindigkeit, sondern in erster Linie um die Gesundheit und Lebensdauer des Tieres. Auch die Verletzungsgefahr beim Laufen ist viel größer!

Auch sollten wir uns immer wieder vor Augen führen, was unsere Barsois sind, nämlich Sichtjäger! Der Hund muß schnell und sehr wendig sein, um auch auf einen schnellen Richtungswechsel der Beute sofort reagieren zu können, z. B. Hase, Reh, Hirsch Gazelle. Das können zu große Hunde nicht so gut. Auch muß man das Bremsverhalten beim Richtungswechsel und Beuteschlagen beachten (ich will auf alle Einzelheiten hier nicht näher eingehen, das wäre eine Dr-Arbeit für sich, doch ein LKW hat auch einen anderen Bremsweg  wie ein Sportwagen ). Speziell, wenn sie auf Wolf gehen und dieser fühlt sich in die Enge gedrängt, dann ist schnelles Reagieren lebenswichtig. Und auch sollten wir uns immer vor Augen führen, wie der "Kill" beim Barsoi geführt wird: Direkt an die Kehle! Will meinen, der Barsoi schlägt von unten nach oben zu! Zumindest bei größerer Beute.

 

Nun, wie ist das aber, wenn man dann als "neue/r" Aussteller/in im Ring steht und der Hund wird bewertet, und man dann z.B. hört: Zu wenig Brusttiefe oder zu wenig Oberlinie, zu steil, oder nicht korrekt gewinkelt. Man kann es eigentlich gar nicht richtig einordnen, weil man den direkten Vergleich, wie es richtig oder besser: Nach Standard aussehen soll, nicht hat! Das gleiche Problem stellt sich auch einem interessierten Tierfreund/in, der oder die vielleicht seinen/ihren ersten Barsoi kaufen möchte: Worauf soll er/sie achten? Soll man sich danach richten, welcher "Kennel" am erfolgreichsten zu sein scheint und die meisten Titel für seine Hunde hat? Liegt es wirklich nur daran, dass genau diese Hunde so gut sind oder, weil dieser Kennel ständig Welpen hat und somit prozentual stark auf Ausstellungen vertreten ist oder gibt es auch noch andere Gründe, die für Titel sorgen könnten? Auf jeden Fall sollte man die Hunde kennenlernen, ihre Haltung und ihr soziales Verhalten untereinander und auch zu Menschen sehen. Und, wenn man nicht zu Ausstellungen will, sondern lieber an Coursing oder Rennen teilnehmen will, nicht züchten möchte, sondern "nur" einen lieben, schönen "Freund" haben möchte, muß der Hund dann immer "Idealstandard" sein, oder reicht auch einfach ein liebes Wesen aus? Ich finde, es reicht nicht nur aus, es ist das beste, immer! Doch wenden wir uns wieder dem Standard zu: Theorie und Praxis, wie fühlt sich das an?

Ich habe hier ein paar Bilder zur Vorlage genommen, habe sie beschriftet und ergänzt, um an ihnen den "Standard" und einige "Fehler" zu zeigen:

Was ist ein korrekt gestellter Barsoi:

                 

 

Unser Maxim hier als Beispiel eines äußerst korrekten Barsois, er wurde für Richteranwärter schon öfter als "Referenzhund" für "korrekt nach Standard" im Vergleich zu Fehlern bei anderen Hunden herangezogen. Aber sein "korrekt" bezieht sich auch auf den idealen Jagdbarsoi. Ich habe ihn auf Grundlage der Studienwerte "vermessen" und er hat ideale Winkelungen und Ober - und Unterlinie.

Der Hals soll tief angestezt sein, auch, wenn viele glauben, ein Barsoi mit hohem Kopf/Hals wirke eleganter, es entspricht nicht der Rasse!

Auf einen Punkt möchte ich noch einmal etwas näher eingehen: Viele Barsois werden falsch gestellt oder sind inzwischen "überwinkelt". Es soll laut Standard eine Vertikale vom Sitzbeinhöcker vor der Mitte des Sprunggelenk und dem Hintermittelfuß verlaufen. 

    

 

Bei diesem Barsoi läßt die Winkelung die "Vertikale" ins Leere fallen! Leider sieht man zunehmend solche Winkelungen und Stellungen, die kontraproduktiv zur "Federung" beim Lauf in unwegsamen Gelände sind und die Verletzungsgefahr stark erhöhen.

 

Und auch dieser Barsoi, der ebenfalls viele internationale Titel bekam, ist eher ein Negativbeispiel des internationalen Standards: Wenig Pigment, ein zu hoch getragener Hals, zu überwinkelt hinten. Wie der Rückenbogen verläuft, kann man hier nicht gut beurteilen, da der hohe Hals und das Fell da keine objektive Beurteilung zulassen, doch erscheint der höchste Punkt viel zu weit hinten.  

 

 

 

 

 

   

Maxim ist trotz heller Farbe sehr gut pigmentiert, hat dunkle Augen, dunkle Nickhäute, schwarze straffe Lippen, wie man auf anderen Bildern sehr gut sehen kann. Maxim`s Ohren sind klein, dünn, am Ende spitz, und hoch angesetzt, er hat 83 cm Stockmaß,  der höchste Punkt seines Wirbelsäulenbogens liegt zwischen der letzten falschen Rippe und dem Becken => maximale Beweglichkeit, sein Verhältnis Rücken zu Lende => 1 : 2, seine Brust ist 18 : 16 ( etwas breiter als die Hälfte der Tiefe ), seine Winkelungen sieht man oben, seine Hinterhandsymetrie  ( Hinterhandwinkel größer/kleiner als Winkel der Kruppe ) => 145° zu 135° entspricht dem eines schnellen Barsois, wo die Hhw größer als die WdK sein soll , Vorderbeinknochen => 1 : 1,7, die Pfoten sind trocken, oval, die Zehen liegen eng an, die kräftigen Krallen reichen an den Boden, seine Rute reicht bis zum Hüfthöcker, sein Bauch ist hoch aufgezogen, auf den anderen Bildern sieht man die Proportionen seines Körperbaus von oben und hinten, auch sie entsprechen dem Idealstandard, sein Fell ist dort lang, wo es sein soll und von seidiger Strucktur.

  Die Rute , wie sie getragen wird: normal in Ruhe und in Aktion, rot ist ein Fehler! Normal soll sie die Rückenlinie nicht steigen.

Die Rute soll ( unter dem Bauch durchgezogen ) mindestens bis auf den Hüfthöcher reichen:

 

Sehr oft kann man sehen, dass die Rute einen "Kinkel" nach rechts oder links hat. Das ist nicht zu verwechseln mit einer "Korkenzieherrute" oder einer "Knickrute"!

Hier jetzt einige "Gebäudefehler":

Korrekte Vorderansicht, Hinteransicht und Sich von oben:

Maxim sieht hier sehr skeptisch einem unangenehmen Geschehen zu, doch dennoch sieht man seine korrekte Vorhandstellung, die korrekten Pfoten  und zusätzlich seine sehr bewegliche Nase ! Seine Hinterhandstellung ist korrekt und die Proportionen sind von oben betrachtet voll im Standard: hinten breiter als vorn!

Hier die "Fehlstellungen" hinten:

   

und hier die "Fehlstellungen" der vorderen Gliedmaßen:

 

 

                     

Hier sieht man nicht nur den korrekten Fuß, sondern auch gut Maxims seidige "Westernärmel".

 

Jetzt die Schulterpartie und der Rumpfquerschnitt nach der Schulter:

                      die korrekte Schulter

 

Idealerweise ist die Schulterwinkelung 120°, dann ist der Hund am schnellsten, der Hals sollte immer tief angesetzt sein und nicht, wie bei anderen Windhunden hoch getragen werden.

 

 

Der Kopf ist ein sehr wichtiges Merkmal der Rasse Barsoi! Tarek sagte mir: "Man kann alle Mängel durch entsprechende Zuchtauswahl kompensieren, nur eins nicht: Einen edlen Kopf !" 

Wichtig ist hier, dass er schmal ist, und keinen Stopp hat, wie bei anderen Hunderassen üblich. Auch sollte er "trocken" sein mit klar hervortretenden Venen ( mir hat einmal auf einer Schau ein Barsoi-züchtender Richter diese "Venen" als Fehler ausgelegt!!! ). Wie sollten idealerweise die Proportionen des Schädels sein: vom Nasenschwamm, der groß und gut beweglich sein soll bis zum Stopp ( der ja nicht vorhanden sein soll ) sollte er genauso oder etwas länger sein wie vom Stopp bis zum Hinterhauptbeinhöcker ( der gut ausgeprägt sein sollte ).

Das Auge sollte groß, "mandelförmig" und dunkel sein, die Nickhäute vormämlich dunkel pigmentiert und wenig sichtbar. Heute wird darauf leider kaum noch Wert gelegt.

Wir Menschen verfügen über 3 unterschiedliche "Zapfen" im Auge, die es uns ermöglichen, rotes, grünes und blaues Licht wahrzunehmen. Beim Hund fehlen diejenigen Zapfen, die es ermöglichen, grün zu erkennen. Deshalb sieht ein Hund bei grün, gelb, orange und rot nur "gelb"! Die anderen Farben sieht er genau so gut wir wir Menschen.

        Maxim hat wunderschöne,korrekte mandelförmige Augen, von dunkler Farbe mit kleinen, dunklen Nickhäuten. 

Besonders schön wirken die Augen, wenn sich eine dunkle Linie vom äußeren Augenwinkel rückwärts zieht ( Hr. Kerler, Rasswets), wie es unser Nabat hat.

        Zu den groben Fehlern zählen stark hochgezogene, helle Nickhäute, wie man sie leider immer wieder, auch in der Zucht, sieht.

 

 

Hier sieht man sehr gut das Gebiß des Hundes mit all seinen Zähnen:

  Zu den Zähnen sein noch angemerkt, dass oft der Fang zu schmal gezüchtet wird/wurde. Das hat häufig einen Fangzahnengstand zur Folge. Manchmal wirkt sich das auch auf Zahngröße, Zahnzwischenräume und fehlende Zähne aus. Das Fehlen eines PM3 oder PM4 im Unterkiefer und eines M1 im Oberkiefer oder eines M2 wird jedoch geduldet. Wichtig ist auch ein kräftiger, tiefer Unterkiefer!

 

Kommen wir zu den unterschiedlichen Kopfformen. Ich fand folgende Fotos, die die wichtigsten Phänotypen gut zeigen und fügte ihnen die Typenbeschreibung an, möchte jedoch noch einmal darauf aufmerksam machen, dass diese unterschiedlichen Barsoitypen alle dem "einheitlichem, neuem russischem Standard von 1880 entsprachen:

   

Der "Perchino-Typ":

Perschino Borzois vertraten beide Linien der alten Barsois und wurden deshalb in zwei Gruppen aufgeteilt: Hunde mit heller und mit dunkler Fellfarbe. Ihre Jagdqualitäten jedoch waren gleich gut. Perchinohunde hatten eine relativ breite Brust.

Die Hunde mit der dunklen Fellfarbe hatten einen schmalen trockenen Kopf mit einer leichten Wölbung am Ende des Fangs, dunkle, vorspringende Augen, und in Erregung aufgestellte Ohren, die in Ruhe richtig gefaltet auf der Rückseite des Kopfes lagen. Sie hatten ungefähr 78 cm Stockmaß, Hündinnen etwas kleiner. Ihr Fell war ziemlich dick, weich und wellig, aber nicht kraus. Die Rute war schlank und sichelförmig. Es waren leicht gebaute Hunde und standen im alten Typ des psovaya Borzaya. Im Feld waren sie schnell, dynamisch, gehorsam und mutig, aber nicht aggressiv.

Die Hunde mit heller Fellfarbe unterschieden sich hauptsächlich in der Kopfform, der auch schmal, trocken und lang war, aber einen geraden Fang hatte. Sie waren gleich groß. das Fell war hauptsächlich gelockt. Sie waren massiver und hatten einen kräftigeren Knochenbau und standen im Typ des Gutopsovaya. Später wurden diese Hunde beträchtlich leichter und schlanker gezüchtet, um ihre Geschwindigkeit zu erhöhen.

     

 Der "Bibikov-Typ":

       Die Barsois vom Typ Bibikov waren in der Tula Provinz besonders üblich.  Sie waren keine große Hunde, eher kleinere. Die Rüden hatten 74 cm Stockmaß, und Hündinnen waren entsprechend kleiner, und einige Hunde waren noch kleiner. Sie hatten alle Farben außer schwarz. Es gab jedoch schwarze Hunde aus ihnen als Nachkommen. Die Haarqualität war variabel, am Körper fest, und allgemein fasste es sich hart und rau an, doch es war nicht dick.  Der Kopf hatte keinen bestimmten Typ, und er war klein und grob. Die Augen waren klein und von unterschiedlicher Farbe, auch helle Augenfarben gab es, jedoch sehr selten. Die Ohren waren auch sehr variabel gesetzt, in ihrer Beweglichkeit unterschiedlich und waren hinten zusammengefügt. Sie hatten einen starken Knochenbau und kräftige Lenden. Allgemein waren diese Hunde nicht sehr attraktiv, wurden aber sehr von Jägern der Provinz Tula für ihre Feldqualitäten geschätzt, und sie sind kamen nirgendwo, außer in der Provinz Tula vor.  Sie stammten aus den Hunden der alten Nazimovs ab, die raue Köpfe und ein unelegantes Äußeres hatten, aber sie waren gegenüber dem Wolf sehr aggressiv, sehr leidenschaftlich und scharf, was die Hunde von Bibikov erbten. Der Bibikov-Tpy gilt als ausgestorben.

Der "Boldarev-Typ":

Barsois von Boldarev waren mittelgroß, maximal 74 cm Stockmaß, die Hündinnen zwischen 68 - 74 cm. Ihre Fellfarbe war zumeist weiß mit creme oder roten Platten. Das Haar war mitteldick mit langen großen Locken und die Augen waren schwarz und vorstehend, sehr offen und intelligent, der Kopf war gerade und nur manchmal hatte er in der Nähe der Nase eine leichte Wölbung. Die Ohren waren klein und dünn, aber sehr beweglich, sich immer erhebend in der Erregeung, in der Entspannung lagen meistens nur die Spitzen zur Seite. Die Rute war sichelförmig, korrekt und gut ausgestattet. Die Hunde hatten einen leichten Knochenbau und wirkten deshalb sehr fein. Sie waren sehr schnell im Feld und hatten "brosok", zeigten jedoch nie besondere Aggessivität. Ihr sonstiges Verhalten war distanzier und mutig.

 

 Der " Gejerov-Typ":

Hunde von Geierov hatten ihre Ursprünge in Hunden des alten und weithin bekannten Jägers Bereznikov. Sie waren nicht besonders groß. Rüden waren bis zu 74cm Stockmaß, und Hündinnen etwas kleiner. Die Fellfarbe war schwarz mit rotem und dunkelrotenm Brand, manchmal mit grau. Die Haut ist fest. Dunkelrote Hunde hatten häufig einen schwarze Maske, von den Augen anfangend.  Diese Hunde hatte nicht besonders dickes Haar, und das Haar fasste sich rau an.  Der Kopf war gerade, aber nicht besonders lang, gerade mit einer Depression auf dem Fang und der Tendenz zum Spitzsein. Ein unterscheidender Merkmal dieser Hunde waren die gelben Augen, die einen unangenehmen Eindruck gegen den dunklen Fellhintergrund machten. Die Ohren waren niedrig angesetzt, aber nahe am Kopf. Im aufgeregtem Zustand haben diese Hunde die Kopfhaut hinten den Ohren zusammengezogen, die eine Art Haube bildend. Diese Hunde hatten keine korrekte Ruten, die manchmal zu einer Seite gebogen wurden. In der letzten Zeit hatten sie schwachen Knochen und Lenden, weil die Rasse lange Zeit ingezüchtet und ihnen kein Blut anderer Barsois wurden hinzugefügt wurde. Im Feld waren sie nicht besonders schnell, aber sie waren wahnsinnig aggressiv. Wenn sie einen Wolf gefasst haben ( sie ergriffen sie am Hals), hingen sie wie eingefroren an ihnen fest, die Augen geschlossen und die Vorderbeine gekreuzt.  Es war sehr schwierig, sie vom Wolf zu trennen. Kein anderer Barsoi kam ihnen in der Aggressivität gleich. Dieser Typ scheint ausgestorben zu sein.

   

Der "Ozerov-Typ":

Barsois von Ozerov waren ziemlich groß, ca 78 cm Stockmaß, die Hündinnen etwas kleiner, Ihre Fellfarbe war hauptsächlich weiß oder reines weiß mit creme oder grauen Platten. Das Haar war ziemlich dick, lange Locken, aber nicht wellig. Ein charakteristisches Merkmal war die Ramsnase und eine rückwärts gerichtete schräge Stirn, so dass der Kopf sich in beide Richtungen der Augen zu neigen scheint, also zur Nase hin und zum Hinterhaupt. Die Augen der Hunde waren schwarz und vorstehend, sehr offen und intelligent, mit hellen rosa Lidern. die Ohren dünn, klein und niedrig angesetzt, aber sehr beweglich und eng am Kopf anliegend. die Rute war meistens sichelförmig, dünn und mit langem welligem Haar behangen. Diese Hunde hatten einen soliden Knochenbau und aus diesem Grunde hatten sie breite Rücken und Hinterhände. Im Feld waren sie schnell und stark, doch sie hatten "brosok" nicht, den letzten schnellen griff nach der Beute. Aus anderen Gründen fügte man ihnen Blut von anderen Ozerovhunden zu und dadurch wurden die Nachkommen edler.

 

Der "Sumarokov" - und der "Tchelitchev- oder Chelischev-Typ": um das Leben der letzten ihrer Art zu retten, hat die russische Regierung die noch existierenden Hunde in einem staatlichen Kennel zusammengefasst.

   

Der "Sumarokov-Typ":

Barsois von Sumarokov waren auch sehr groß;  sie stammen von alten Abstammungen von Hunden von Kareev ab und haben ihren Typ bis zuletzt bewahrt und sind ihre letzten Repräsentanten. Rüden waren bis zu 77,5 cm Stockmaß und Hündinnen bis zu 76 cm.  Die Fellfarbe war weiß mit creme und rot mit cremefarbenen Platten. Das Haar waren nicht so dick wie das der Hunde von Chelishchev, aber es war noch dick und mit großen Locken.  Der Kopf war lang und gerade, mit einem dichten und breiten Fang und einer leichten Wölbung zur Nase. Helle Augen waren ein unterscheidendes Merkmal mit leicht losen Augenlidern, rötlichen Lippen und teilweise rosa Nasen. Die Ohren waren dünn, klein, nah am Kopf, aber sie haben sie nie gespitzt, sondern haben nur die Ohrenspitzen gehoben, die zu den Seiten hängen. Sie hatten einen korrekte Rute, die aber nicht zur Sichel gestaltet war, sondern eher zum Säbel, wie eine hängende Kurve. Ihr Knochenbau und Lenden können stark genannt werden, aber ihr Vorderteil war stärker als ihre Hinterhand. Im Feld waren sie schnell und aggressiv.

   

Der "Tchelitchev-Typ":

Hunde von Chelishchev waren die größten Typen unter den Barsois.  Rüden waren bis zu 81 cm Stockmaß, und Hündinnen waren 77,5 cm.  Die Fellfarbe war creme mit silbergrau, rot mit creme und weiß mit creme und silbergrauen und roten Platten, selten mit grauen oder weißen Platten und grau. Der Silberschatten auf creme oder auf dem rot wurde durch die Tatsache verursacht, dass die Spitzen der Deckhaare bleich geworden sind. Die Dicke und die Länge des Haars diese Hunde waren schöner als bei allen anderen.  Auf dem Rücken, den Seiten und dem Hals bildet ihr Haar große Locken und auf den Schenkeln und der Hinterseite war es wellig, dünn und weich wie Seide, bis zu ½ ein arshin (arshin = 28 Zoll) erreichend.  Der Kopf war gerade, lang, mit dem dichten breiten Fang, manchmal in der Nähe der Nase ramsartig.  Die Augen sind den Hunden von Ozerov ähnlich gewesen.  Die Ohren waren besonders charakteristisch für dieser Hunde;  sie waren klein, absolut dünn angespitzt und viel höher angesetzt als die Augenlinie. Wenn der Hund aufgeregt war, haben sich die Ohren erhoben, und dann bildeten beide Ohren ein Dreieck ,und trafen einander wie eine Schere. Der Hals war kurz und stark behaart. Die Rute war eine korrekte Sichel, mit dem langen Haar auf seinem unteren Seite und Locken auf der Oberseite, von seiner Basis bis anfangend die Mitte der Rute, wo die Haare schwerer werden. Die Knochen und Lenden waren kraftvoll, was den Hund robust und massiv aussehen ließ.  Im Feld waren diese Hunde schnell, mit  riesigem "brosok", unermüdlich und aggressiv.  Das war der am meisten dem alten Typ von Hunden in der Abstammung ähnelnde, der in ihrer Zucht  in Betracht zu ziehen war.

 

Ich persönlich mag den sogenannten "Romanoff- oder Roman-Kopf" sehr gern, der hier nicht gezeigt wird, sonder in der "Kopffehlern" überzogen dargestellt wird.

Wenn man über so viele "Standard-Köpfe" verfügt, dann frage ich mich, warum auf einigen Ausstellungen der "Schönste Kopf" prämiert wird? Das ist eine subjektive Wahl des Richtenden, die mit der Vielfalt beim Barsoi überhaupt nicht in Einklag zu bringen ist!

Hier sehen Sie "fehlerhafte" Kopfformen:

  

Zu guter Letzt noch die sehr interessanten Skizzen des Generals George de Meyer aus Kiew vom 12. 02. 1914 zum Standard des russischen Barsoi:Siehe Seitenleiste.

 

Wir hoffen, Ihnen mit diesem kleinen Ausflug in die Vielfalt der Rasse Barsoi ein paar Anhaltspunkte gegeben zu haben, damit Sie die Rasse etwas besser beurteilen können.

 










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